Ein Artikel, den wir im Allianz Spiegel im Juni 2017 veröffentlicht haben:
Wir sind von Gott geliebte Christen, die in Österreich leben. Als Teil seiner Schöpfung sind wir begeisterte Liebhaber von dem was Gott geschaffen hat. Wir sind Experten und Laien auf dem Weg, die Anliegen unseres Schöpfers zu unseren Anliegen zu machen. Wir vernetzen uns um auf der Basis des Evangeliums aktive Veränderung zugunsten der Schöpfung zu erwirken. Die Lebensmittelverschwendung ist z.B. ein aktuelles Thema, das uns alle angeht.
Der größte Lebensmittelverschwender ist nicht der Lebensmittelhandel, sondern die Privathaushalte (ca. 180 kg pro Jahr und Haushalt, hauptsächlich Obst, Gemüse, Brot). Wir haben also keine Ausreden. Jeder von uns ist aufgefordert, gegen die unachtsame Verschwendung von Lebensmitteln vorzugehen.
Ein Viertel der von Privathaushalten eingekauften Lebensmittel in der EU werden weggeworfen, ohne in unseren Mündern und Bäuchen zu landen (EU Kommission). Laut der Welternährungsorganisation (FAO) wandern weltweit insgesamt ein Drittel aller produzierten Lebensmittel in den Müll.
Wir sind der Meinung, das hat wenig mit Dankbarkeit gegenüber unserem Gott und
Schöpfer zu tun; auch nicht gegenüber unserem Nächsten, der mit Mühe diese Lebensmittel für uns produziert hat, damit wir gefüllte Kühlschränke, Kühltruhen und Vorratskammern haben. Es ist nicht Dankbarkeit, wenn eines von vier prall gefüllten Einkaufssackerln mit wertvollen Lebensmitteln weggeworfen wird, ohne von uns verwendet zu werden.
Was können wir also tun?
Wie können wir wahre Dankbarkeit und Wertschätzung gegenüber Gottes Schöpfung und unseren Nächsten leben? Hier ein paar Ideen und Beispiele:
- Eine Küchen- und Einkaufsplanung einführen, wenn sie noch nicht vorhanden ist
- Wieder lernen, abgelaufene Produkte anhand unserer Sinne zu erkennen und nicht aus Verunsicherung blind ab dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums Lebensmittel wegwerfen
- Großpackungen und „kauf 3 für 2“ Angebote meiden – sonst bleibt oft erst recht wieder 1/3 im Müll
- Reste regelmäßig verkochen oder einfrieren und z.B. alle zwei Wochen oder einmal im Monat die Nachbarn zum gemeinsamen (Restl-) kochen einladen
- Gott auch im Alltag für unsere Lebensmittel danken
- Gott um Weisheit beim Lebensmitteleinkauf und bei der Verwendung bitten
- Für unsere Lebensmittelproduzenten beten und sie segnen
- Lebensmittel, die man nicht verwendet bzw. die vor dem Urlaub nicht mehr aufgebraucht werden können, den Nachbarn oder Freunden in der Nähe schenken oder in der Gemeinde verschenken oder zu lokalen „Fairteiler-Kühlschränken“ bringen
- Ein E-Mail an Lebensmittelkonzerne schreiben und auffordern, verwendbare Lebensmittel nicht wegzuschmeißen
- Bei Petitionen gegen Lebensmittelverschwendung mitmachen
- Nach Festen (in der Gemeinde oder daheim) Übriggebliebenes an soziale Einrichtungen weitergeben (davor anfragen bzw. ankündigen)
Wie ihr seht, gibt es viele Möglichkeiten Lebensmittel mit Dankbarkeit zu verwenden. Vielleicht können wir nicht gleich alle Ideen auf einmal umsetzen, aber ein bis zwei Bereiche sind als Start umsetzbar. Überlegt in euren Gemeinden, in euren Hauskreisen und Familien, was wir als Christen tun können, um unsere Schöpfungsverantwortung wahrzunehmen und schickt uns eure Ideen. Und das Wichtigste zum Schluss: lasst euch bei allem in Liebe und Demut von Gott leiten.
Euer Schöpfungsnetzwerk
(Das Schöpfungsnetzwerk besteht derzeit aus ca. 100 Personen. Der Leitungskreis des Netzwerkes besteht aus 12 Personen) Wenn du Teil des Netzwerkes werden willst, Wünsche, Anregungen etc. hast, dann melde dich bei uns.
Anmerkung der Allianz Spiegel Redaktion: Eine weitere gute Möglichkeit gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen, ist z.B. die finanzielle und/oder ehrenamtliche Unterstützung von Organisationen, die Lebensmittel vor der Vernichtung retten und an Bedürftige weitergeben. Stellvertretend für viele sei hier VIEW Salzburg genannt. Infos unter: www.view-salzburg.at